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Sylvesternacht
Elf
dumpfe Schläge. In dem Dunkel schwebend
Trägt sie der Hauch zum klaren Sternenzelt . .
Das alte Jahr erhebt sich leise bebend
Und rüstet sich zum Abschied von der Welt.
Dann schreitet ernst es durch die stillen Gassen
Zum Friedhof hin, und mit dem Wanderstab
Berührt es sanft der Hügel düstre Massen . . .
Und lautlos öffnet sich der Toten Grab! . . .
Stumm winkt das Jahr . . Da steigt aus jedem Hügel
Mit frohem Blick, wer schlummernd dort geruht,
Auf allen Schultern glänzen helle Flügel,
Die Glieder hüllt des Mondes Silberflut.
Nun schlägt es zwölf! . . Die Arme ausgebreitet
Erhebt sich sacht der Toten große Schar
Zur Ewigkeit! . . . Und aus dem Friedhof schreitet
Mit frohem Siegerblick . . das neue Jahr!
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